Zurück zu unseren Wurzeln!

Diskussionen rund um die Iserlohn Roosters
Martti Jarkko
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Zurück zu unseren Wurzeln!

Ungelesener Beitrag von Martti Jarkko »

Endlich, dass Warten hat ein Ende, die lange Sommerpause ist heute ab 19:30 Uhr vorbei. Gut 1200 Eishockeyfans aus dem Sauerland werden heute in der hässlichen Stadt am Rhein vor Ort sein, wenn die Iserlohn Roosters in ihre 20. Spielzeit in der höchsten deutschen Eishockeyliga starten werden.

Die Vorfreude auf diese Saison ist sehr groß, die Ungewissheit über die neue strategische Konzeption der Roosters und die sportliche Leistungsfähigkeit der Jungs in blau und weiß ist rund um den Seilersee allerdings ebenso groß.

Vielleicht ist diese Ungewissheit heute ebenso groß wie jene vor 60 Jahren als der EC Deilinghofen in seine allererste Spielzeit im deutschen Eishockey startete.

Vielleicht ist die Ungewissheit aber auch heute ebenso groß wie jene vor 25 Jahren als der Iserlohner EC in seine allererste Saison in der damaligen zweiten Liga Nord startete.

Diese Ungewissheit jedoch erfordert Mut, jenen Mut der vor 60 Jahren das Eishockey im Sauerland aus der Taufe hob, jenen Mut den vor 25 Jahren die zehn Gründer des Iserlohner EC um Jochen Vieler und Wolfgang Brück nach zwei Insolvenzen des ECD bewiesen haben um Eishockey weiterhin in der Waldstadt als sportkulturelles Highlight bieten zu können und eben auch jenen Mut, den man am Seilersee im Frühjahr 2019 bewiesen hat und dabei endlich mutig die lange geforderten zahlreichen Steine umgedreht hat.

Die Ungewissheit die es vor 60 Jahren und vor 25 Jahren gab ist heute längst verflogen, der damalige Mut wurde reichlich belohnt.

Heute blicken wir mit berechtigtem Stolz auf 60 Jahre Eishockey im Sauerland zurück.

Sportlich gesehen stehen 28 Jahre erstklassiges Eishockey mittlerweile in den Annalen zu Buche. Einige deutsche Eishockeynationalspieler haben in diesen 60 Jahren ihr Handwerk am Seilersee erlernt. Weitaus mehr Nationalspieler, darunter sogar der ein oder andere Weltklasseeishockeyspieler, der verschiedensten Nationen haben für uns Tore geschossen und Siege errungen. Im Nachwuchsbereich konnten sich Teams aus dem Sauerland schon einige Mal weit oben in den jeweiligen nationalen Altersklassen platzieren, sogar deutsche Meisterehren durften am Seilersee bejubelt werden. Aktuell kämpfen zwei junge Nachwuchsakteure mit Vergangenheit am Seilersee darum in der besten Liga der Welt Fuß zu fassen. Die sportliche Bilanz kann sich sehen lassen und gibt alleine schon Anlass genug auf diese 60 Jahre mit gesundem Stolz zurück zu blicken.

Aus unserer 60 jährigen Eishockeytradition hat sich neben dem sportlichen Aspekt aber auch rund um den Seilersee eine Fankultur entwickelt, die man mit Fug und Recht zur Spitze im deutschen Eishockey zählen darf.

Der erste Sonderzug der deutschen Eishockeygeschichte fuhr vor 42 Jahren vom Bahnhof in Iserlohn gen Augsburg. Im Juni feierte eine Eishockeydokumentation erfolgreich in Iserlohn Premiere die von Fans initiiert, umgesetzt und finanziert wurde. Nicht zu vergessen das Eishockeymuseum „Puck“ welches im Juli in Hemer eröffnet wurde. 60 Jahre Eishockey im Sauerland wird dort anschaulich und sehenswert in seinen vielen Facetten dem interessierten Besucher näher gebracht. In Eishockeydeutschland ist dies in dieser Form bislang einmalig. Die Stimmung in unserem Schuhkarton beeindruckt unsere Gäste immer wieder aufs neue. Die Gegner unserer Jungs haben mächtigen Respekt vor unserer Spielstätte und vor uns, den eishockeyverrückten Fans vom Iserlohner Seilersee. Auch auf diese Fankultur können wir stolz sein.

Ab heute gilt es diesen Stolz in die nun beginnende ungewisse Zeit zu tragen. Unabhängig von den sportlichen Ergebnissen in den nächsten Monaten geht es in allererster Linie jetzt erstmal darum den aus diesem Stolz geborenen Mut zu fördern und diesen Mut langfristig durch zukünftige sportliche Erfolge zu belohnen.

Die Ungewissheit die derzeit herrscht gilt es ab heute erfolgreich in unsere Tradition einzubinden, der Mut soll und muss belohnt werden. Dieser Gedanke muss ab heute unser Handeln bestimmen.

Gelingt uns dies rund um den Seilersee erfolgreich, bleiben wir ruhig und sparen uns unsachliche Kritik bei Misserfolgen und Niederlagenserien, schaffen wir es aus eigenem Interesse heraus ein Klima zu erzeugen das leistungsfördernd wirkt, dann werden wir diese Ungewissheit besiegen, dann wird der Mut belohnt und dann sehen wir rund um den Seilersee glorreichen Tagen entgegen, ja dann ist irgendwann einmal gar nicht mehr so fern.

Ich wünsche uns allen die nötige Demut, den absoluten Willen und die entschlossene Kampfbereitschaft auf diesem Weg. Das Ziel das wir anstreben ist die derzeitige Ungewissheit und den Mut diesen Weg überhaupt zu gehen allemal wert.

In diesem Sinne: Nur der IEC!!!
Zuletzt geändert von Martti Jarkko am Sa 14. Sep 2019, 21:35, insgesamt 2-mal geändert.
BKFFU
Eishockeypapst
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Re: Zurück zu unseren Wurzeln!

Ungelesener Beitrag von Eishockeypapst »

Dem ist absolut nichts hinzuzufügen !!
:rauf: :rauf: :rauf:
Eishockey ist meine Religion und die Eishalle am Seilersee meine Kirche
Sir Henry
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Re: Zurück zu unseren Wurzeln!

Ungelesener Beitrag von Sir Henry »

Klasse :rauf:
Where's the Revolution?
Schwabenrooster
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Re: Zurück zu unseren Wurzeln!

Ungelesener Beitrag von Schwabenrooster »

Podcast mit dem Dieter, ist ja auch ziemlich verwurzelt. :)
https://www.wp.de/region/sauer-und-sieg ... YU03KaCK84
Blau-und-Weisse Tradition unser Herz schlägt nur für Iserlohn, ohhhhhh IEC! :jump: :jump: :jump:
Go Habs
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Re: Zurück zu unseren Wurzeln!

Ungelesener Beitrag von Go Habs »

Schön geschrieben :rauf:
Bin dabei.
Gretelspapa
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Re: Zurück zu unseren Wurzeln!

Ungelesener Beitrag von Gretelspapa »

@Martti: Großartig :rauf: :rauf:
casinosoul
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Re: Zurück zu unseren Wurzeln!

Ungelesener Beitrag von casinosoul »

Zu den Wurzeln unseres Clubs gehörte immer auch Maulerei, wenn es nicht gut lief. Das ist absolut okay. Das gehört einfach zum Fandasein und erst recht zu Iserlohn dazu. Aber was sich in der letzten Saison auf den Rängen abgespielt war, war richtig übel.

Hoffen wir, dass die Schnellfrustrierten unter uns sich etwas mäßigen, sollte es nicht gut laufen. Sollten sie sich doch nicht bändigen können, hoffe ich, dass sie die Wohlweinenden unter uns nicht anstecken werden.

In diesem Sinne gehe ich jetzt in meine 44. Saison. :D

Hoffen wir in 19/20 das Beste für unseren Clubs, die ISERLOHN ROOSTERS. :schal:
casinosoul
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Re: Zurück zu unseren Wurzeln!

Ungelesener Beitrag von casinosoul »

Was ist das Schlimmste?

Wenn es nichtig mies läuft, wird der Untergang des Iserlohner Hockey ruckzuck herbeigeredet.

Wenn es mal richtig gut läuft, was selten genug vorkommt, schießen die Traumbilder ins Kraut.

M,.E. ist unsere durchschnittliche Fanstimmung ein handfeste Problem. Zwischen Untergang und Halbfinalträumen fehlt mir zuweilen etwas mehr Realismus.
JudgeDark
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Re: Zurück zu unseren Wurzeln!

Ungelesener Beitrag von JudgeDark »

Vielen Dank an Martti für diese trefflich formulierten Worte, sehr gut geschrieben!
Unter Eishockey-Profis gilt die Eissporthalle am Seilersee als einer der schlimmsten Orte auf Erden. Ach was, es ist die "Hölle", sagen die meisten.
(Süddeutsche Zeitung - Februar 2017)
casinosoul
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Re: Zurück zu unseren Wurzeln!

Ungelesener Beitrag von casinosoul »

Martti Jarkko hat geschrieben: Fr 13. Sep 2019, 14:02
Der erste Sonderzug der deutschen Eishockeygeschichte fuhr vor 42 Jahren vom Bahnhof in Iserlohn gen Augsburg.

Korrektur: :greis:
Der erste Sonderzug der dt. Hockeygeschichte startete in Menden. Er fuhr über Hemer und Westig nach Iserlohn und dann nach Augsburg.
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