Kampfhahn hat geschrieben:Ich finde es befremdlich, dass man immer und immer wieder auf die Stärke der Gegner hinweist und man nie mit breiter Brust antritt. Siegermentalität muss man leben und das tun die Roosters nicht. Ich sage nicht, dass sie absichtlich verlieren, sie vermitteln aber auch nicht den Eindruck den Sieg stets mit 110% zu wollen... Das ist nicht meine Welt. Ich will gewinnen, egal wie, egal mit welchen Mitteln, egal ob legal oder schmutzig. Wenn ein Michael Wolf erzählt, dass er die Kritk der Fans nicht verstehen kann, weil die ersten 3 Saisonspiele doch stark gewesen wären, dann frage ich mich welcher Arbeitnehmer so eine Begründung für ausbleibende Leistung seinem Chef erzählen kann, ohne wenigstens eine Abmahnung zu kassieren.
So vernünftig und interessant alles andere ist, was du oben schreibst - dieser Teilaspekt hier ist für mich lediglich interessant.
Was soll ich denn machen, wenn ich mir im Sport (bzw. im Sportmanagement) den Arsch aufreiße, zu klein bin, kleine technische Defizite habe, es mir an Erfahrung oder an Geld fehlt, oder die Wettbewerber einfach zu gut sind ? Nach deiner Darstellung müsste ich doch meine Bemühungen einstellen, wenn ich trotz großer Anstrengungen, die man den Roosters nicht absprechen kann, nicht mit den Anderen Schritt halten kann. Es muss einem doch, wenn man mit Sport zu tun hat, klar sein, dass einer Erster und einer Letzter sein muss. Das ist nun mal der Modus, das sind nun mal die Regeln, und es sind gute Regeln. Meiner Meinung nach kann man das auch nicht mit der schwankenden Leistung von Maurern, Buchhaltern oder Lehrern vergleichen. Die können sich viel besser verstecken, wenn sie mal ... öhm ... nicht so leistungsfähig oder -bereit sind. Bei denen geht es auch nicht um Tore und Punkte. Bei Sportlern dagegen rächt sich eine um Nuancen schlechtere Leistung als die der Konkurrenten sofort. Das ist doch der Sinn des Sports. Das soll spannend sein und ist es auch. Da darf man sich doch nicht sooooooooo nieder drücken lassen, wenn man Anhänger einer Mannschaft ist, die öfter verliert. Ich finde diese Verhaltensweise geradezu kindlich (nicht: "kindisch"). Was meinen denn eurer Meinung nach die Toten Hosen, die wir alle obercool finden, damit, wenn sie singen "es ist egal ob wir das Spiel verlieren, denn darauf kommt es nicht an" oder so ähnlich ? Ich kann doch nicht vor Frust alles kaputt hauen und alle weg jagen, wenn andere sportlich besser sind.
soese1 hat geschrieben:Das ist hier in Iserlohn nicht anders, als bei jedem anderen Club auch. Egal ob Hockey oder Fußball oder sonst was, beim Profisport sind die Fans nun einmal erfolgsorientiert. Das ist so, auch wenn das so einigen hier scheinbar überhaupt nicht in den Kopf will, dass auch die meisten Fans in Iserlohn einfach auch nur mal etwas nennenswertes erreichen möchten
Damit habe ich dasselbe Verständnisproblem. Natürlich kann auch ich Siege besser "genießen" als Niederlagen. Aber ich mache mir deswegen doch nicht derart ins Hemd.