@Maikel
Die Sache mit den Lockout-Spielern ist natürlich gerade in Bezug auf unsere direkten Konkurrenten blöde. Die beiden Jungs in München fressen ja schonmal bald die halbe Eiszeit des gesamten Red-Bull-Sturms alleine. Bei Mannheim und Berlin kann man noch sagen, dass die für uns eh keinen Unterschied machen, auch wenn wir zuweilen gegen lustlose Mannheimer Starensembles geniale Siege zustande gebracht haben.
Ob der Wegfall der Lockouter immer nur ein Nachteil für den jeweiligen Klub ist, ist aber auch noch so ne Sache. Vllt. würden in München auch ein paar Leute mehr sich den Arsch aufreißen, anstatt mit wenig Aussicht auf sonderlich viel Eiszeit auf der Bank zu schmoren. Aber bei den übrigen Mittelfeldteams gebe ich dir insofern Recht, dass da Nordies sicher einen guten Anteil am Punktekonto haben.
Wir haben aber auch so ein Talent eine klassische Binsenweisheit im Hockey jedes Jahr aufs Neue zu missachten, nämlich die, nach der man eine Mannschaft von hinten heraus aufbaut. Früher hieß es immer "aus einer stabilen Defense heraus agieren". Heute wird mehr zwangsweise das Heil in der Offensive gesucht, um möglichst viel Druck von unseren Verteidigern zu nehmen.
Beides hat seine Berechtigung und Mason (und dem modernen Hockey im Allgemeinen) entspricht es mMn auch mehr den Gegner unter Druck zu setzen als sich einzuigeln, denn so lange der Gegner den Puck nicht hat, kann nichts passieren. Aber bei unserem Teambuilding schauts immer so ein wenig danach aus, als ob nach der (Weiter-)Verpflichtung eines guten Goalies für Verteidiger die den Namen auch verdienen keine Knete mehr da wäre.
Interessant fand ich gestern beim Spiel Augsburg - Straubing auch, dass beide Teams bereits so viele Ausländer unter Vertrag haben, dass die Tigers einen sitzen lassen müssen und Augsburg schon zwei - und alle sind Feldspieler. Wir hätten auch mit Brooks Probleme mit vier Reihen konstant durchzurollen, weil wir keinen vierten Center haben.
Hinten wage ich mir gar nicht auszumalen was los wäre, wenn Tomassoni sich den Zweifeln (auch meinen) zum Trotz nicht gut schlagen würde. Ardie, Rogers und Tomassoni allein bringen es aber nicht, auch nicht, wenn ich Collin noch dazu zähle. Dieter braucht noch und entlastet derzeit ausschließlich bei 5-gegen-5 und Lasse tut es womöglich zusätzlich nicht gut, dass er nach seiner Rauswurf-Rückholaktion unter tausenden Mikroskopen gleichzeitig liegt.
Im Powerplay kannst du nur zwei Defender gebrauchen, Tomassoni womöglich auch nur eingeschränkt, denn der klassische Quarterback im PP ist er (noch?) nicht, Rogers ist ein Notbehelf und die sieben Stürmer die wir da auffahren (Wolf, Wörle, Hock, York, Stuart, Bell, Giuliano) sind die, die eh immer ran müssen und im Idealfall hätte ein Giuliano da auch nichts zu suchen und könnte sich auf 5v5 und Unterzahl konzentrieren.
Um wieder zurück zum Statement zu kommen, dass ich von unserem Kader so nicht viel erwartet habe: Er ist in der Defense nicht spielstark und erfahren / abgeklärt genug und vorne nicht breit genug. In beiden Abteilungen fehlt (wenigstens) ein fähiger Mann. Müsste Hommel nicht in Reihe drei spielen, könnte man auch mal mehr als eineinhalb gefährliche Reihen aufstellen. Der arme Bell kann einem ja echt leidtun und Stuart ist nun auch nicht gerade der Burner, zumindest nicht in Bezug auf Scoring.
Daraus mache ich denen die da sind und auch dem Coach sicher keinen Vorwurf. Ich denke die tun was sie können und mehr ist nicht drin. Das vielzitierte Glück will ich gar nicht strapazieren, das kann man nicht kaufen.
Hoffnung, dass wir noch einen NHL-Defender holen, habe ich ehrlich gesagt auch nicht, da ich immernoch davon ausgehe, dass die ihre Saison retten werden. Und dann werden auch in der AHL auf einmal diverse Spieler fehlen. Ob da dann also noch jemand zu kriegen sein wird, der uns wirklich verbessert und nicht nur verbreitert? Würde dann vllt. eher ein aussortierter aus einem Euro-Kader sein.
Was macht eigentlich Luke Sellars?