JizeraWage hat geschrieben:casinosoul hat geschrieben:Und ich habe gehört, dass die "Bullen", um mal Schimanski zu zitieren, die Leute niedergeprügelt haben.
Stellungnahme Sonderzug nach Ingolstadt
Hiermit beziehen wir, der Vorstand /Rat der UCI, Stellung zur den Vorkommnissen in Ingolstadt.
Die Ultra Crew Iserlohn bereiste das Spiel in Ingolstadt am 22.1.2009 nicht mit dem Sonderzug, sondern mit Pkws.
Bereits Stunden vor dem Spiel war man auf dem Parkplatz der Saturn-Arena und der angrenzenden Stadiongaststätte, in keinster Weise fiel man auf oder machte sich bemerkbar.
Der Sonderzug-Mob erreichte die Halle gegen 16.30h per Shuttelbussen, man wartete am Eingang auf die übrigen Iserlohner Fans, die friedlich das Stadion erreichten.
Vor Ort waren neben normalen Streifenpolizisten Sondereinheiten der bayrischen Polizei, die sogenannten Unterstützungskommandos oder abgekürzt "USK"!
Da der Stehplatzblock N für den Sonderzug geblockt war, wich die aktive Szene auf den angrenzenden M-Block, für den auch komplett Karten vorlagen, aus. Ordner und normale Polizei erlaubten dies, nur die USK-Einheiten wollten uns in einen kleinen, unteren Block zwängen, welcher für ca. 30, aber nicht die betreffenden 60 Leute, ausreichte. Wie Vieh wurde man hineingestoßen, immer mit Hinweiszeichen auf den Schlagstock, sollte man den Block nicht betreten wollen!
Jeder der dabei an Märchen denkt, möge ungläubig bleiben, es ist so passiert, daran kann man nichts ändern, wir hätten uns selbst was anderes gewünscht!
Trotz dieser "Viehhaltung" blieb alles entspannt, schlussendlich setzten sich Ordner und normale Polizei durch und liessen uns in einen abgesperrten Teil des M-Blocks.
Dort ging die Schikane weiter. Stand man mit dem Fuß über der Absperrmarkierung oder stützte sich im trotzdem engen Block über das gespannte Flatterband ab, gab es auf die Füße oder die Finger per Tritt oder Stock. Zeitgleich zeigten die Beamten auf Leute und beratschlagten sich mit ihren nebenstehenden Kollegen, welche „Technik“ man anwenden wollte. In der Luft simulierte Knickkicks, kurz nach dem man auf einen Iserlohner gezeigt hatte, sprechen Bände!!
Neben einigen Trikotfans wurden auch 2 Mitglieder von uns verhaftet bzw. aus der Halle gebracht. Der eine trug Handschuhe mit sich, der andere einen Button, der den Beamten nicht gefiel. Wenn dies allein ausreicht, dann müssen wir bald bei jedem Schritt auf unsere Aussehen achten!
Wir betonen hiermit, dass nicht nur wir betroffen waren, sondern auch andere Iserlohner Fans.
Weiterhin blieb alles ruhig, das Spiel lief, das erste sowie das zweite Drittel neigten sich dem Ende zu.
Aufgrund der schlechten Mannschaftsleistung verließ man nach Drittel 2 mit dem Lied „Sonderzug ist schön – Sauf, Ficken, verlieren – Sonderzug ist schön!“ beim Stand von 4-1 den Block. Die Polizei wurde darüber informiert, dass man nach 5 Minuten im letzten Drittel wieder den Block betreten würde, darüber gab es keine Beanstandungen.
Im Gang und dem Blockeingang wurde friedlich gesungen und über das Spiel diskutiert.
Kurz vor Drittelbeginn rutschte ein Trikotfan auf dem glitschigen Boden aus, verschüttete etwas Bier auf die Uniform eines USK-Beamten, der daraufhin den „Täter“ schubste, dieser gegen den nächsten Beamten prallte, was sich nochmals 2 Meter weiter wiederholte. Von dritten Beamten wurde der Fan schlussendlich gepackt und verprügelt und aus der Halle gebracht.
Wegen verschütteten Bier!!
Die restlichen Beamten schafften per Schlagstock einen Freiraum um das Geschehen abzusichern. Jedoch selbst hier eskalierte die Situation nicht.
Erst als das Zeichen des Vorsängers, den Block wieder zu betreten, kam und man die Ränge wieder besetzen wollte, stürmten Beamte mit gezogenen Schlagstöcken von hinten in die Gruppe und rissen jemanden heraus, der angeblich ebenfalls „Bier verschüttet“ haben sollte. Diese Person hatte nachweißlich 0,0 Promille, warum sollte er dann Bier in der Hand und davon etwas verschüttet haben!
Die Reaktion, wenn man von hinten gepackt wird, ist sicherlich bei den meisten Menschen gleich: Man wehrt sich. So entstand aus aller Logik und Emotion der vorherigen Traktierungen eine Abwehr- und Verteidigungshaltung – auch gegenüber der von den Polizisten aufgegriffenen Person – welche mit Reizgas und Stöcken beantwortet wurde.
Dabei wurden auch unschuldige Personen vom Gas ohne Rücksicht getroffen, wer verbal schlichten wollte, bekam ebenfalls eine Ladung ab.
Die Frage die sich stellt. Warum greift die Polizei in dem Moment, wo abgesprochenerweise Fans ihren „normalen“ Raum wieder einnehmen, so auf diese Art und Weise zu! Wo vorher doch auf ausreichend Provokationen der Beamten nicht reagiert wurde. Die Frage die sich jeder stellen sollte:
Wer wollte bei diesem Hintergrund eine Schlägerei???
An eine Fortsetzung der Stimmung, der Grund der Reise, war nicht zu denken.
Das Ergebnis der polizeilichen Handlung waren mehrer Verletzte und einige Festnahmen unter den Iserlohner Fans. Krönend hinzu kommend ist noch die Aussagen der Beamten „Wir haben hier die Macht und setzen sie so ein, wie wir es meinen!“
Dazu ein Auszug aus Wikipedia:
"Polizeihauptkommissar Georg Rieger formulierte 1988 in einem Artikel über die Einsatztechnik: „Die Unterstützungskommandos wenden sich vom statischen Einsatz weitestgehend ab und gehen grundsätzlich offensiv vor; sie lassen sich nicht in defensive Positionen drängen. Angriff ist die beste Verteidigung!“"
Wir hoffen inständig, dass die neutralen Beobachter, die schon vor Ort unsere Version teilten, dies weiterhin auch öffentlich bestätigen, denn dieser exekutive Freiraum und Drang nach Ausleben der eigenen Macht ist unerträglich!
Rat der Ultra Crew Iserlohn, 23.2.2009