Sir Henry hat geschrieben:Brick Top hat geschrieben:
Zur Roosters-FB-Zahl:
Die vermeintliche 8 soll eine 0 sein, mit solch einem Querstrich durch. Ist auf den ersten Blick nicht so gut erkennbar und dämlich ausgewählt, aber in diesem Fall mal de facto kein Fehler.
Warum sind denn dann bei den Nullen von 19.00 Uhr, etwas weiter rechts, keine Querstriche drinnen?
Egal, net so wirklich wichtig
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Frag mich bitte nicht solch schwierige Sachen.
Aus zeitlichen Gründen ging es gestern mit dem Auto nach Krefeld, was auf der Anfahrt kein Problem war.
Das sollte dann allerdings an der Kasse entstehen, als 15 Minuten vor Spielbeginn verhältnismäßig lange Warteschlangen an allen Kassen zu verzeichnen waren. Der Krefelder als solches ist offenbar kurzentschlossen und benötigt jeweils Minuten, um sich für einen bis wenige der vielen freien Plätze zu entscheiden. Die Iserlohner Fans waren da alle außer Unsereinem weitsichtiger.
Dank unserer verrückten Fans sollte es dann halt in einen der ebenfalls verdächtig blau-weiß gefärbten Blöcke gehen. Da aber in der Hauptnebenmetropole Krefeld offenbar mehr als genug Konkurrenzveranstaltungen stattfanden, war auf die Rheinländer dahingehend Verlass, dass genügend Sitzplätze frei waren bzw. auch blieben. Drei Reihen schräg vor mir bewegte sich ein schwer adipöser schwarz-gelb-gekleideter junger Herr sehr unrhythmisch zur Musik, reagierte jeweils ausgesprochen overperformed zu jedweder Entscheidung und verstärkte meinen Eindruck, dass im Rheinland gerade die "Chromosom-Zuviel"-Bonuswoche ausgerichtet wird. Ich wollte ihn erst wie sein Düsseldorfer Pendant vier Tage zuvor aufs Korn nehmen, erinnerte mich jedoch daran, dass er mich bzw. uns bislang gar nicht als Hurensöhne tituliert hatte (Seit Düsseldorf liegt da die Messlatte fürs verarscht werden dürfen halt besonders hoch!
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). Er verschwand mit seinem Gefolge dann auch nach 60 Minuten, die Overtime bei Unentschieden nach 60 Minuten hatte sich dort offenkundig noch nicht gänzlich herum gesprochen.
Im Auftaktdrittel war direkt ersichtlich, dass die individuellen Fähigkeiten diesmal zu unseren Gunsten standen. Hob ich noch die Stickhandling-Vorteile des Gegners im Spiel vs. München hervor, waren nicht nur diese auf unserer Seite. Und wer schon dachte einige schlechte Powerplays diese Saison gesehen zu haben, durfte sich von der ersten Überzahl der Krefelder regelrecht entertained fühlen. Wieder bei 5-5 folgten nach der sehr guten Co-Produktion von Fischer und Caporusso weitere Möglichkeiten. Dann bekamen die Pinguine nochmal Überzahl, und nachdem Weidner einen Gegenspieler aus den Augen verloren hatte, kam es zum eher schmeichelhaften Ausgleich eines bei 5-5 bis dato überforderten Gegners. Ein verletzt für dieses Spiel ausgefallener Pinguin sah es beim Drittelpausen-Interview anders und sprach von der Krefelder Überlegenheit. Ja, so purer Scheibenbesitz ohne gefährliche Aktionen sind gerade im Powerplay schon etwas sehr Dominantes.
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Egal, erst mal eine Cola zu meinem Erstaunen in PET-Flasche ohne Deckel holen, welche ich ja als Gast in das Netz hinterm Tor werfen könnte. Haben wohl den Becherbestand auf den Regelbetrieb ohne Tausendschaft Iserlohner angepasst.
Noch mit einer Strafe vom vorherigen ging es ins Mitteldrittel, und Weidner staubte gekonnt ab. Danach folgten gute Möglichkeit die Führung auszubauen, bevor man nach Ausfällen von Friedrich und Down wohl auch in diesen englischen Wochen kräftebedingt den bis dahin harmlosen Krefeldern das Spiel überließ.
Dies geschah dann im Schlussabschnitt allerdings so sehr, dass jene zwei verdeckte Blueliner jeweils hinter Lange unterbrachten. Dass dann noch ein kapitaler Orendorz-Fehlpass zum 4:2 folgte, ließ mich mal kurz in meiner ausgeprochen an den Tag gelegten Siegesgewissheit zweifeln. Der an Peinlichkeit kaum zu überbietende Stadionkasper brachte bei jedem Treffer Silvesterbegriffe ("Rakete", "Knaller", Raketenmeister", ...) ein, was aber verständlich ist, wenn laut auf dem Würfel eingeblendeten Terminen lediglich Flachhumoristen a la Tall & Nuhr in den Königpalast finden. Nachdem die letzten beiden Treffer jeweils per Videobeweis überprüft wurden, der letzte insbesondere lange (Lange wurde zwar eindeutig tangiert und somit behindert, allerdings weil Orendorrz den Krefelder auf ihn geschoben hatte!), fingen die Roosters irgendwann wieder an zu spielen, und schon war Krefeld abgemeldet. Nicht nur dabei fiel auf, dass Combs, Turnbull, etc. zum Jahresende Lust an der Puckzockerei gewonnen hatten. Schmidt schaffte per Blueliner den Anschluss, danach lag bereits der Puck zwischen Pätzold & der Torlinie, bekam aber nicht den entscheidenden Stupser, und dann stahl Combs sich bei 6-5 unbemerkt hinter dem Tor davon, um an Ort und Stelle zu sein, als es darum ging den Puck zum Ausgleich hineinzuschieben.
In der Overtime war bei 3-3 um so mehr der von mir bereits bei 5-5 beschriebene Qualitätsunterschied zu sehen (Nur die Bullystatistik war wie während der Special-Team-Situationen eine negative.): Zunächst ließ man erst mal Krefeld die Scheibe, mit der sie nichts Gefährliches anzufangen wussten, bevor die Roosters hoch schalteten und gefährlich wurden. Costello erledigte dann mit seinem schönen Sololauf den Rest.
Die Stimmung war über die kompette Spieldistanz von den über 1000 Iserlohnern deutlich dominiert, was natürlich am Ende kulminierte. Warum allerdings ein Teil der Roosters-Fans den KEV-Wechselgesang mit "Hurensöhne" quittieren muss, weiß wohl nur der flegelhafte bzw. zugedröhnte Teil unserer Zuschauer. Von den Krefeldern kam längst nicht soviel akustischer Support, allerdings habe ich keine Anti-Gesänge vernommen. Was nicht heißt, dass dort komplett alle in der Realität leben: Nach der La Ola mit der Mannschaft vernahm ich draußen Gespräche von den 4 bis 5 Iserlohner Chancen, die allesamt verwandelt wurden, und einer sonst dominanten Leistung der Krefelder auf Meistertitel-Niveau! Es muss wohl das ungewohnte Klima von +12,5 Grad Celsius nach 22 Uhr in einer Nacht auf den Silvestertag gewesen sein. Vielleicht war auch der Spielverlauf eines schnellen Sports bzw. Gegners einfach nur überfordernd.
Nach einem bemerkenswerten Spiele-Jahresabschluss ging es glücklich im vom vorherigen Gulasch-Auswärts-Essen weiterhin kontaminierten Auto zurück.
Dieser Sieg war ungemein wichtig, in den kommenden beiden Auwärtsspielen geht es zu den beiden mindestens tabellarisch besten Teams der Liga (Nürnberg, Berlin), wozwischen das wohl derzeitige Team der Stunde (Straubing) empfangen wird, da sollte man sich von deren Noch-Tabellenplatz nicht täuschen lassen. Dennoch sollten Punkte gesammelt werden, bevor nach einer spielfreien Werktagwoche die beiden Gegner auf dem Plan stehen, gegen die wir bislang in der Summe am wenigsten geholt haben (Düsseldord, Wolfsburg).
Ich warte noch die Spiele bis zur Olympiapause ab, danach kann man in Ruhe prognostizieren und einschätzen, aber davor ist mir das bei der Zahl der ausstehenden Spiele noch viel zu früh.
"Turnover sind wie Ex-Frauen. Hast Du zu viele, wird es richtig teuer für Dich."
Barry Trotz (Headcoach New York Islanders, 03/22)