DEG II - IEC II 5:2 (2:0, 1:0, 2:2)
Und so begab es sich zum wiederholten Mal, dass mir das Wild Roosters-Auswärtsspiel näher lag als das DEL-Heimspiel!
Also trottete ich zur Brehmstraße und stutzte zunächst, als ich nur 3 statt 5 Euro Eintritt zahlte und sah, dass das Spiel in der geschlossenen Trainingshalle stattfinden sollte, während auf der bekannten Eisfläche Allgemeinvolk über das Eis fuhr bzw. stolperte. Für die ca. 100 Zuschauer reichte allerdings der Rahmen, und die Atmosphäre erinnerte wie zuletzt in der anderen Halle an zwölftklassige Fußball-Stimmung. Also wer beim nächsten Mal dort hinfährt, um alte Brehmstraßen-Luft zu atmen, könnte knapp daran vorbei atmen. Keine Ahnung, ob die Trainingshalle (mit Anzeigetafel) generell Spielort von deren 1b ist oder ob das eine Ausnahme war.
Naja, so lange mir Getränke gereicht werden, geht es ja, und so begnügte ich mich mit dem Krefelder-Substitut, um den Nachdurst vom vornächtlichen Delirium in den Griff zu bekommen.
In den ersten 7 Minuten zeichnete sich eine sehr einseitige Partie ab. Während sich Iserlohn keine echte Torchance erspielte, machte Düsseldorf direkt das Spiel und ging durch einen Schlagschuss mit 1:0 in Führung (6.). Danach kamen die Wild Roosters zu guten Möglichkeiten durch Gose und Jahrendt, die sie aber nicht verwandelten. Um so unpassender dann das 2:0 aus dem Gewühl heraus durch Nehring. Zum Ende des Drittels hin mussten die Wild Roosters noch eine ca. halbminütige 3:5-Unterzahl überstehen, was sie auch taten.
Die beste Möglichkeit im 2. Drittel vergab Pernt freistehend bei angezeigter Strafe gegen Düsseldorf mit 6. Feldspieler. Wenig später sollte auch eine 1:29 Minuten dauernde 5:3-Überzahl keinen Torerfolg bringen, wofür zum einen das eigene Abschlusspech sowie die starke Leistung vom eigentlichen Back-Up May verantwortlich zeichnete. In der 31. Minute leistete sich der Düsseldorfer Aminikia eine Unsportlichkeit an der Iserlohner Bank. Die folgende Strafe quittierte er mit einer scheinbar durch Kreide-Ernährung erworbenen Fistelstimme, welche ein "Fuck off!" durch dessen Gitter-Helm zischte. Wie sich im Verlauf des restlichen Spiels herausstellen sollte, war damit bereits sein kompletter Wortschatz erschöpft (Ich stand neben der Strafbank!), wobei dessen spielerisches Potenzial an diesem Abend auch nicht größer war. Düsseldorf konnte seine Führung durch Maiellaro auf 3:0 (33.) ausbauen. Zum Ende des Mitteldrittels wurde es ruppiger. Auf den Strafbänken wurde es voller, auf dem Eis leerer. Z.B. Forumskatze Mylius bekam eine 2 + 10 - Strafe.
Nach dem ersten Iserlohner Tor zum 3:1 (46.), erhöhte Tekajev mit einem ansehnlichen Tor bei 4-4 (47.) Wenig später fiel sogar das 5:1 durch Gries (50.), den Endstand besorgte Gose (55.). Insgesamt wurde die Partie im Schlussdrittel weiterhin hart geführt. Düsseldorfs Goalgetter Fischbuch musste verletzt in die Kabine. Als sich Düsseldorfs Coach Christoph Kreutzer über Schiri Rademaker aufregte, "erwarb" dieser dafür eine Bankstrafe. Düsseldorfs Diego Hofland aus dem unumstrittenen Eishockey-Mutterland Niederlande erhielt hintereinander zwei 10-Minuten-Strafen und begab sich in die Kabine. Tore sollten nun nicht mehr fallen.
Nach Abpfiff wurde ich noch Zeuge eines lustigen Dialoges. Bei diesem echauffierte sich Düsseldorfs Coach gegenüber Schiri Rademaker , der ihn rotorisch total auflaufen ließ.
Der Sieg ging in Ordnung, wobei die Wild Roosters genug Möglichkeiten hatten, das Spiel gegen die auf der Mannschaftsbank vier Feldspieler weniger aufbietenden Gegner ausgeglichener zu gestalten.
Da ich meinen Erlebnisbericht nun mit so einigen stunden Abstand eingetippt habe, kann es gut sein, dass ich mich mit Namen, zeitlicher Reihenfolge, etc. hier und da total vertan habe.
Ansonsten war es wieder mal nett!
"Turnover sind wie Ex-Frauen. Hast Du zu viele, wird es richtig teuer für Dich."
Barry Trotz (Headcoach New York Islanders, 03/22)