dafri hat geschrieben: ↑Mo 26. Okt 2020, 11:54
Heute morgen beim joggen in einen Schulbuss geschaut. Alter Schwede. Brechend voll.
Ich nehme diesen Satz mal zum Anlass hier etwas los zu werden,
auch wenn ich dies an dieser Stelle eigentlich gar nicht machen wollte.
Was die Schulbusse betrifft, da kann man nur mit dem Kopf schütteln.
Ich meine, die Schulbusse waren auch vor Corona schon immer, auch als ich noch zur
Schule gegangen bin, bis zum bersten voll.
Aber genau deshalb ist das auch nichts neues und man hätte bereits in den Sommerferien
dafür sorgen können, nein müssen, dass dies nicht mehr passiert.
An dieser Stelle möchte ich mal meinen Hut vor den Schulkindern ziehen,
die sich zweimal täglich in die Busse pressen müssen, während sie gleichzeitig auf
Aufklebern und in den Städten sogar mit Bild und Ton darüber aufgekehrt werden,
wie im Bus die Abstandsregeln einzuhalten sind.
Wenn sie aufhören würden die Regeln ernst zu nehmen, wer könnte es ihnen verdenken.
Machen Sie aber nicht.
Ganz im Gegenteil, sie sind, jedenfalls nach meiner Wahrnehmung,
die diszipliniertesten von Allen.
Was ich in diesem Sommer so an Ignoranz, und purer Dummheit allein
bei der Arbeit, aber auch in der Freizeit erlebt habe, dass hat mich dann schon
oft einigermaßen fassungslos gemacht.
Und ganz ehrlich, meine Wahrnehmung, in der Masse reden wir da nicht von
feiernden Jugendlichen, sondern vor allem von Leuten jenseits der 30.
Aber genau da liegt meiner Meinung nach derzeit das größte Problem.
Die Leute haben nach den " Lockerungsorgien " im Sommer, wie Frau Merkel es genannt hat
und all dem Regel- und Verordnungswirrwar, welches unsere
Ministerpräsidenten in den zurückliegenden zwei bis drei Wochen angerichtet
haben teilweise aufgehört, diese ernst zu nehmen.
Bisher waren wir in dieser Kriese meiner Meinung nach gut von der Politik
vertreten. Aber wir sind meiner Meinung nach an einem Punkt, an dem
unser föderalistisches System für sich selbst die größte Falle zu werden
scheint. Der ein- oder andere Politiker hat dies auch durchaus erkannt.
Ich finde auch, dass man angesichts der außer Kontrolle geratenden Situation
Regeln und Bestimmungen derzeit ausschließlich im Bundestag, also auch nicht
in den Landtagen, diskutieren und verabschieden sollte.
Und dann bitte einheitliche Regeln für alle !
Denn dass wir auf Grund unterschiedlicher Lagen vor Ort auch unterschiedliche
Entscheidungen benötigen, dass relativiert sich gerade und wenn die Politik da jetzt nicht schnellstens
umdenkt dann glaube ich, dass wir auch hier in Deutschland in zwei bis drei
Wochen ein Waterloo erleben werden.
Ich hatte es ja schon mal erwähnt, dass es da wo ich arbeite um alte und kranke Menschen
und seit Monaten darum geht, diese so gut es geht zu beschützen.
Ich will da aber hier überhaupt nicht viel darüber erzählen, nur eins um vielleicht auch
Leuten wie Casino mal begreiflich zu machen worum es eigentlich geht.
Die Menschen um die wir uns kümmern, haben sehr viel erdulden und entbehren müssen in den
letzten Monaten. Sie haben weitgehend auf Familie und Freunde verzichten müssen und sie
haben sich in vielen Dingen sehr einschränken müssen. Aber sie haben seit Monaten
vor allem eines,
Angst.
Und das ist für sie und uns, die wir uns um sie kümmern einfach nur schrecklich und wird
immer unerträglicher.
Denke da bitte jeder, der Maßnahmen die dazu dienen diese Menschen zu schützen für
unangemessen oder unverhältnismäßig hält darüber nach !!