IrgendwannEinmal hat geschrieben: ↑So 4. Okt 2020, 12:19
Nun ja, auch hier ist die große Frage: Wie bewerte ich das? Gerade im Vergleich zu Bussen und Bahnen, wo jeder Sitz besetzt werden kann, im Vergleich zu Supermärkten, zu vielen Arbeitsplätzen. Eins geht, das andere nicht. Kann man so entscheiden, muss aber aber nicht.
Bitte behalt´ auch im Auge, dass in der Schweiz beim Hockey 66 % der Hallen gefüllt werden dürfen. Ich denke nicht, dass die bessere Belüftungssystem haben oder dass der gemeine Schweizer resistenter ist. Hier wird von der Politik eine Gefahr bewertet.
MH, die wenige Erfahrung die wir bisher mit dem Virus haben hat uns aber doch gezeigt, dass die Situation auf beispielsweise Baustellen und derlei Arbeitsplätzen und in Supermärkten nicht dazu geführt haben, dass die Infektionszahlen wieder sprunghaft angestiegen sind.
Bus- und Bahnfahren dagegen schon, dass weiß man mittlerweile. Aber auch das hält sich bisher in kontrollierbaren Grenzen.
Was man mittlerweile genau weiß, ist dass große Veranstaltungen und Feiern, vor allem in geschlossen Räumen, also eben auch Hallen das ganz große Problem dabei sind und dazu führen könnten, dass es hier, so wie beispielsweise aktuell in Frankreich, unkontrollierbar wird.
Das würde unweigerlich dazu führen, dass unser bis hier hin gut funktionierendes Krisenmanagement überlastet und wir die Lage in Krankenhäusern, aber vor allem auch in den zahlreichen Altenheimen nicht mehr im Griff behalten würden.
Aber genau das ist es ja, was es unbedingt zu vermeiden gilt und genau das macht diese Entscheidung mit den 20% bei Sportveranstaltungen in Hallen für mich so nachvollziehbar.
Es geht bei solchen Entscheidungen um Verantwortung denen gegenüber die wir schützen müssen, weil viele von diesen unseren Mitmenschen dies selbst nicht mehr vollumfänglich oder überhaupt nicht mehr können.
Ob 66% in der Schweiz nachhaltig funktionieren werden und denen nicht demnächst auf die Füße fallen, dass bleibt erst einmal abzuwarten.
Sie wären lange nicht die Ersten, die in dieser Kriese von der Realität eingeholt würden, wenn das schief geht.
Falls nicht und die Sache dort die nächsten Wochen funktioniert, dann wäre das für mich der früheste Zeitpunkt die 20% noch mal zu überdenken.
Außerdem wage ich es noch immer zu bezweifeln, dass überhaupt viel mehr Leute zu den Spielen kommen würden.
Und wenn doch, was wenn Publikum wieder ausgesperrt werden müsste. Ne, ganz ehrlich, eine Saison 20/21 bleibt wenn sich nicht bis Dezember entscheidendes auftut ein einziges Himmelfahrtskommando und ich habe den Eindruck, dass man dies in den Clubs auch langsam aber stetig mehr und mehr realisiert.
Es ist in letzter Zeit oft und von vielen Leuten betont worden, dass man derzeit nirgendwo anders sein möchte als hier in Deutschland.
Sicher nicht zuletzt, weil unsere Entscheidungsträger in dieser Kriese bisher weitgehend richtig entschieden haben.
Wer eine derart hohe Verantwortung trägt, dem möchte ich es derzeit auch nicht wirklich vorwerfen, wenn er lieber eher Vorsicht als Leichtsinn walten lässt.
Deshalb kann ich mit einem Satz wie, hier werden derzeit Sport und Kultur an die Wand gefahren nur bedingt etwas anfangen.
An die Wand gefahren von wem, unseren politischen Entscheidern ? Wohl eher nicht, diese Auffassung kann ich nicht teilen, im Gegenteil.
Klar, unsere politische Führung setzt vor allem darauf die Dinge so gut es geht über die Zeit zu bringen um die immensen Kosten die uns das Virus beschert wenigstens einigermaßen unten zu halten. Aber ist das wirklich so falsch ?
Es ist ja nicht das derzeitig zwangsläufig nicht gut funktionierende ökonomische Prinzip, welches uns all diese Probleme macht. Es ist ein Virus, der uns bisher recht hilflos dastehen lässt und keiner weiß wirklich wo hin diese Reise noch gehen wird.