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Journalismus in Deutschland

Verfasst: Do 24. Nov 2016, 21:25
von Franky
Irgendwie ein spannendes Thema, wozu ich ein wenig kommentieren möchte, ohne den Eishockeybereich zu mißbrauchen..
Gretelspapa hat geschrieben: Erstmal grundsätzlich: Immer weniger Menschen möchten für Informationen zahlen. Das hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass es tatsächlich immer weniger guten Journalismus gibt.
Es gibt eigentlich 2 Punkte, warum in den Redaktionen seit Jahren gespart werden muss. Einer davon hat Gretelspapa schon genannt. Ein anderer Gund ist sicherlich auch die verpasste Chance des Anzeigenmarktes. Vor Jahren war die Samstagsausgabe der Zeitung das wichtigste Medium, um Autos zu kaufen, Wohnungen zu suchen oder einen Hamsterkäfig zu ergattern. Und heute? Wer inseriert noch? Es gibt autoscout24, mobile.de, immobilienscout, ebay,..
Diesen Markt haben die Verlagshäuser verpennt, wie Agfa die Digitalfotografie. Und dieses Geld fehlt nun.
Patrick161085 hat geschrieben: BILD, Express, Coupe, Wendy und Bravo ;)
Irgendjemand sagte mal (ich glaube es war ein Lehrer eines Kumpels): man kann nicht immer nur Kafka lesen, zwischendurch darf auch mal der Playboy auf den Tisch. Man braucht diese Blätter nicht lesen, aber es gibt genug, die das tun. Spricht aber vor allem für die Medienvielfalt, die wir hier genießen dürfen. Ist nicht überall in Europa so.. ;)
Und man muss auch ehrlich sagen, dass der Boulevard auch einen Platz haben sollte und nicht wenig Macht besitzt. Zugegeben, diese Macht sollte man nicht ausnutzen und hier und da ein wenig sensibler mit umgehen. Ohne diese Blätter wären Wulff und Guttenberg nicht gefallen, ich will dies nun nicht urteilen. Auch wäre die Luft jetzt bei Ralf Jäger nicht so dünn, wenn der Express nicht den ein oder anderen Stein umdreht und Protokolle durchleuchtet hätte. Denn von den "seriösen" Zeitungen kam da nicht viel. Und gegen einige englischsprachige Blätter sind unsere sogar noch recht harmlos, aber leider in beide Richtungen. Manches wird zu wenig durchleuchtet, manches zu viel. Manches gar nicht, wenn ich häufig den Unsinn lesen muss, wenn es zum Beispiel im Spiegel über China geht..
Es gibt Journalisten, für die ist es ein Job. Für andere ein Beruf, die fühlen sich entsprechend berufen. Pauschalisieren sollte man also nicht. Ausser, wenn es um die Stehplatzmitte geht... :D

Re: Journalismus in Deutschland

Verfasst: Do 24. Nov 2016, 22:12
von JudgeDark
Das Internet hat sehr viel verändert und es hat sich viel verschoben. Z. B. das Kataloggeschäft, das kann man hier auch nennen; früher gab es dicke Schwarten zum blättern, heute geht es nur noch mit I-Net.

Ernsthafter Journalismus ist ein harte Brot und viel viel Arbeit ... dann wird es aber auch meist gut. Es gibt aber nunmal so viele "Käseblätter" wo die Horst Schlämmers dieser Welt aktiv sind. Es kann halt nicht jeder der Top-Journalist sein, doch gibt es leider zu viele, die meinen sie wären es. Es gab sicher schon einige Skandale, die durch harte Arbeit und die passenden Infos aufgeklärt bzw. aufgekommen sind ... doch leider gibt es viel viel Mist in diesem Sektor.

Re: Journalismus in Deutschland

Verfasst: Sa 3. Dez 2016, 12:20
von Franky
Zum Thema Qualitätsjournalismus in Tageszeitungen.. Die Artikel liest scheinbar auch keiner gegen, wie bei uns.. :|
Der Festnahme waren monatelange Ermittlungen vorausgegangen.
Die Tat geschah Mitte Oktober.. Nun haben wir Anfang Dezember. Monatelang her also..

Link: http://www.derwesten.de/mutmasslicher-t ... 68325.html


Auch die Fahrgäste, die mit der U 76 in Richtung Krefeld unterwegs waren, mussten von Sanitätern und Mitarbeitern der Rheinbahn betreut werden.
MUSSTEN überhaupt nicht. Die Sanitäter haben die Fahrgäste an einem Gleis versammelt und gefragt, wer Hilfe bräuchte. Die Rettungssanitäter waren echt sehr helfend. Im Polizeibericht steht es richtigerweise "Die Insassen der Bahn wurden von Sanitätern und Mitarbeitern der Rheinbahn betreut."
Ich war übrigens einer der Fahrgäste...

Link: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/mee ... -1.6419629
Polizeibericht: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/mee ... -1.6417863

Re: Journalismus in Deutschland

Verfasst: Di 8. Okt 2019, 10:38
von Franky
viewtopic.php?f=14&t=6681
Es ist traurig und pietätlos, dass die WP eine so traurige Geschichte hinter einer Bezahlschranke versteckt. :evil:
Ich will den Ursprungsthread nicht mit anderen Diskussionen vermischen.
Aber unkommentiert will ich das auch nicht lassen. Die Bezahlschrank ist völlig unabhängig von Artikeln. Die Welt dreht sich, die Printzeitungen verschwinden immer mehr vom Markt. Um diesen Verlust zu kompensieren, müssen sich die Zeitungsverlage nunmal etwas anderes einfallen lassen. Oder meinst du, die Journalisten schreiben aus Spaß und für ein Becher Wasser am Tag?
Hier Pietätslosigkeit zu unterstellen ist schon ein starkes Stück und unverschämt.

Re: Journalismus in Deutschland

Verfasst: Di 8. Okt 2019, 13:07
von Schwabenrooster
Gut, ist deine Meinung, ich sehe das anders. Es ist ja deren Entscheidung ob Artikel verplusst werden (was ein Wort :D ) oder nicht. Und das finde ich in dem Fall nicht so passend. Aber wir sind in einem Forum und ich akzeptiere natürlich deine Meinung dazu. :)

Re: Journalismus in Deutschland

Verfasst: Di 8. Okt 2019, 19:22
von Franky
Ich kenne halt auch die andere Seite, die eines Zeitungsverlags. Kostenlose Online-Zeitungen werden wohl bald immer weniger, daran wird man sich gewöhnen müssen. Ich selbst tue mich auch noch schwer damit, weil es einfach zur Gewohnheit wurde, kostenlos am Tag mehrere Zeitungen zu lesen. Ich lese täglich quer durch rund 5~10 Zeitungen, um mir von bestimmten Sachen, die mich interessieren, eine vielfältige Meinung einzuholen. Aber ich habe dann auch Verständnis dafür, dass man nicht allein mit Luft und Likes leben kann. Zukünftig muss auch ich mich wohl entscheiden, ob ich pro Artikel zahlen möchte, oder halt, ob ich eine der vielen Zeitungen abonieren werde.

Re: Journalismus in Deutschland

Verfasst: Di 8. Okt 2019, 20:12
von Schwabenrooster
Ja, so ist die Situation, diese moderne Welt hat eben mehrere Seiten. ;)

Re: Journalismus in Deutschland

Verfasst: Fr 14. Aug 2020, 18:17
von chickenrooster
Gretelspapa hat geschrieben: Erstmal grundsätzlich: Immer weniger Menschen möchten für Informationen zahlen. Das hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass es tatsächlich immer weniger guten Journalismus gibt.
Das ist leider wahr. Problematisch ist es vor allem im Online-Journalismus. Heutzutage sind so gut wie alle Informationen online abrufbar - und das eigentlich kostenlos. Da fragen sich natürlich die Leute, wieso sie dann für Journalismus zahlen sollen. Viele denken nicht weiter. Schade und erschreckend, denn irgendwer muss ja die Inhalte produzieren. Insbesondere qualitativ hochwertige Angebote sollten mehr Wertschätzung (in finanzieller Hinsicht) erhalten, damit sie überhaupt weiter bestehen können.

Re: Journalismus in Deutschland

Verfasst: Sa 19. Sep 2020, 14:50
von hockeystick20
Ich kann mich dem nur anschließen. Alle Informationen findet man immer online.
Wann hat man denn das letzte mal eine Printzeitung oder etwas ähnliches gedrucktes gekauft. Das ist bei mir schon Jahre her. ich bin mir nicht sicher ob die Zeitungverlage auch dementsprechend verdienen vermutlich nicht. Aber was mir auch auffällt ist, dass die Qualität seit Jahren nicht mehr dieselbe ist wie früher.

Grüße Joachmin

Re: Journalismus in Deutschland

Verfasst: Sa 24. Okt 2020, 14:01
von roostersfan1
Ein großes Problem meiner Meinung nach ist, dass durch den Einfluss moderner, digitaler Medien der Wettbewerb hinsichtlich des Zeitdrucks der Informationsbereitstellung deutlich gestiegen ist.
Heutzutage zählt derjenige, der die Information, News als erstes veröffentlich meistens zu den Gewinnern und wird von den Lesern konsumiert.
Ob die Information stimmt, die Quellen valide und seriös sind, oder ob der Text optimal geschrieben bzw. recherchiert ist, interessiert heutzutage keinen mehr. Ganz nach dem Motto. "Der Erste gewinnt."
Hintergrundarbeit, Recherche, Dokumentation, Korrekturlesungen, etc. gibt es heutzutage quasi nicht mehr.
Besonders bei den jüngeren Generationen, nehmen die Social Media, wie Instagram, Facebook, TicToc und Co. einen immer größeren Stellenwert ein. Dabei wird die Seriosität und Qualität der konsumierten Informationen immer weniger hinterfragt. Es wird geglaubt, was gesehen wird.
Gerade bei Sozialen Netzwerken, wo einfach sehr viel unrealer und verzerrter Inhalt verbreitet wird, führt dies nicht selten zu einer verzerrten und manipulierten Wahrnehmung der Realität. Beispiel: Schönheitsideale.

Re: Journalismus in Deutschland

Verfasst: Mo 30. Nov 2020, 15:05
von freefalling
Auch wenn immer mehr Stimmen laut werden ist es mit zunehmender Häufigkeit zu sehen das nicht nur "seriöse" Aussagen viel Gehör finden.

Jeder sollte zwar für sich selbst entscheiden können was und wem er glaubt aber ist es nicht schon Aufgabe der Schule dies zu lehren ?

Gerade in der aktuellen Lage wird es immer deutlicher das es wichtig ist richtige von falschen Informationen unterscheiden zu können.

Stimme euch da zu!

Re: Journalismus in Deutschland

Verfasst: Mo 30. Nov 2020, 16:23
von Franky
Ich möchte darauf aufmerksam machen, dass hier keine Corona- und Coronanahe Diskussion mehr erwünscht ist.
Beiträge hierzu werden kommentarlos von mir und den Moderatoren gelöscht.

Re: Journalismus in Deutschland

Verfasst: Mo 30. Nov 2020, 17:19
von Schwabenrooster
Habe nicht den Eindruck das freefalling das mit seinem Posting beabsichtigt hatte. Hoffen wir das ein spezieller User hier nicht aufkreuzt, aber wird ja dann eh gelöscht. :D

Re: Journalismus in Deutschland

Verfasst: Mo 30. Nov 2020, 21:16
von Franky
Schwabenrooster hat geschrieben: Mo 30. Nov 2020, 17:19 Habe nicht den Eindruck das freefalling das mit seinem Posting beabsichtigt hatte.
Stimmt. Erstmal ein paar Beiträge platzieren und dann kommt auch schon schnell der erste Werbelink.. :floet:

Re: Journalismus in Deutschland

Verfasst: Di 1. Dez 2020, 09:18
von Schwabenrooster
Stimmt, einige Beispiele von Beiträgen mit Werbelinks wirken schon recht seltsam, andererseits ist der User noch recht neu und wusste das nicht, also mal abwarten. ;)