Bericht vom Sommertreffen 2014 der DEL-Fanbeauftragten

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alf67
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Bericht vom Sommertreffen 2014 der DEL-Fanbeauftragten

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Bericht vom Sommertreffen 2014 der DEL-Fanbeauftragten

Am Samstag, 19. Juli, trafen sich die Fanvertreter der DEL-Clubs zu ihrem jährlichen Sommertreffen, es fand in Augsburg statt.
Moderiert wurde das Treffen in souveräner Manier vom Sprecher der DELFanbeauftragten, Peter Saller (Straubing), seiner Begrüßung folgte eine kurze Ansprache durch Herrn Martin Horber, Gesellschafter der Augsburger Panther.
Zum Einstieg wurde über das gemeinsame Logo der DEL-Fanbeauftragten gesprochen, welches nun mehr und mehr Verwendung bei gemeinsamen Publikationen sowie dem gemeinsamen Internet-Auftritt auf Facebook Verwendung finden soll. Auch werden die Fanbeauftragten zukünftig mit einem einheitlichen Identifikations-Ausweis bei den DEL-Spielen auftreten. Dieser Ausweis soll kein Ersatz für eine Eintrittskarte sein, sondern lediglich eine Kennzeichnung für die Ordnungs- und Sicherheitsdienste sowie für alle Fans, die ihre Ansprechpartner bei Fragen und Problemen somit schnell erkennen können.

In Abwesenheit eines Gastes aus der Verwaltung der Deutschen Eishockey Liga blickte Peter Saller mit Hilfe entsprechender Daten aus dem Ligenbüro kurz auf die abgelaufene Spielzeit zurück. TV-Partner ServusTV ist sehr zufrieden mit den Einschaltquoten. Sie konnten über die gesamte Saison um über 30% gesteigert werden, es wurde ein Durchschnitt von über 165.000 Zuschauern je Übertragung erreicht. Topwerte erzielte das siebte Finalspiel zwischen Köln und Ingolstadt - 470.000 Zuschauer sind sogar mit den Quoten von Sport1 vergleichbar. Positiv ist auch die Präsenz des Eishockeys in den öffentlich-rechtlichen Sendern, hier wurde die kumulierte Sendezeit auch um etwa 30% vermehrt.

Ein immer wichtiger werdender Fokus für die DEL und ihre Clubs sind die sozialen Medien, allen voran Facebook. Die Zugriffe auf Liga- und Clubseiten sind innerhalb eines Jahres um zwei Drittel angestiegen, insgesamt erreicht man hier nun über 650.000 Personen.

Neben einem Rückblick gibt es natürlich auch immer ein paar Neuerungen seitens der DEL. So zieht das Verwaltungsbüro der Liga dieser Tage um von Köln nach Neuss, wo auch die neue Geschäftsstelle der DEL2 integriert wird. Geschäftsführer der DEL2 wird übrigens Rene Rudorisch aus Crimmitschau, ein Mann, der neben der Verwaltung auch die Fanbasis gut kennt.

Die Abteilung der Kommunikation erhält mit Udo Zimmermann Zuwachs, er soll Mathias Schumann in diesem Bereich entlasten und neue Impulse setzen. Die DEL wird im Rahmen ihres 20jährigen Bestehens einen Galaabend veranstalten und diverse Jubiläums-Publikationen, so zum Beispiel ein Buch in limitierter Auflage,
veröffentlichen. Freuen können sich die Fans auch auf einen neuen, umfassenden Live-Ticker der gesamten Liga über die DEL-Homepage.
Über die in sportlicher Sicht anstehenden Regeländerungen wurde bereits hinlänglich geschrieben, dies überspringen wir an dieser Stelle.

Nächstes Thema war das im Januar 2015 anstehende Winter Game in Düsseldorf. Hier herrscht derzeit das Schweigen im Walde, was auch von den Fanvertretern kritisiert wurde. Immer noch sind keine Informationen verfügbar, die Spielbeginn oder Umfang des Rahmenprogramms betreffen.

Die Sprecher der Fanbeauftragten nahmen im Januar an einem Treffen der „Arbeitsgruppe Fan“ der DEL teil. In dieser Gesprächsrunde wird gemeinsam mit Medienbeauftragten der kommunikative Bereich verbessert. Zur neuen Saison will die DEL den Vereinen und ihren Fans Informationsveranstaltungen anbieten, in denen sich nicht nur Vertreter der Clubs, sondern auch der Liga und aus dem Schiedsrichterwesen präsentieren und Rede und Antwort stehen. Die Liga will sich durch kommunikative Maßnahmen den Fans weiter öffnen und für mehr Transparenz sorgen.

Ein großer Diskussionspunkt des Wochenendes war auch die Kommunikation der Fanbeauftragten, sowohl untereinander als auch zu den Fans, den Vereinen und zur Liga. Beklagt wurde, dass der Kontakt zur DEL momentan etwas brüchig ist, und die Verantwortlichen nicht immer Zeit für die Anliegen der Fanbeauftragten haben. Man hofft, aber, dass sich dies nach Abschluss des Umzuges der DEL-Verwaltung und der Feierlichkeiten zum Jubiläum wieder bessert.
Rauer ist zum Teil auch der Umgang der Fanbeauftragten untereinander geworden, vor allem, da manche Probleme nicht mehr persönlich besprochen, sondern über Plattformen wie Facebook ausgefochten werden. Die Anwesenden waren sich hier einig, dass in dieser Hinsicht alle an sich arbeiten müssen. Das gesprochene Wort, sei es auch
via Telefon, ist dem geschriebenen in vielen Fällen vorzuziehen.

Bei einem Blick auf die Zugriffszahlen auf die Seiten der DEL und der Clubs im sozialen Netzwerk Facebook wurde auch auf die dortige gemeinsame Präsenz der Fanbeauftragten eingegangen, die zur Zeit nur wenig gepflegt wird. Die Pflege dieser Seite wird ab sofort Armin Höhner (Köln) in die Hand nehmen, der von den verschiedenen Kollegen Inhalte von allgemeinem Interesse anfordern wird. Auch Einzelvorstellungen der Fanbeauftragten sollen über diese Facebook-Seite veröffentlicht werden.

Thema einer weiteren längeren Diskussion waren das Verfahren und die Verhängung von Stadionverboten. Hier ist neben den standortbedingten Vorfällen nun in den letzten Jahren auch noch die Bundespolizei auf den Plan getreten. Vorfälle, die im Bereich öffentlicher Verkehrswege auf der Fahrt zu einer Spielstätte oder zurück geschehen, gehören laut Bundespolizei zum Spieltagsgeschehen hinzu. Wird in solchen Fälle eine Anzeige geschrieben oder ein Ermittlungsverfahren eröffnet, so wird automatisch auch eine Mitteilung an die Zentrale der DEL geschickt, die ein Stadionverbot erteilt, welches entweder für zwei Jahre oder bis zur Einstellung des Ermittlungsverfahrens gültig ist.

Bei Problemen an den Spielorten, hier ist die Landespolizei zuständig, sind nach Schreiben einer Anzeige die Clubs in Zusammenarbeit mit der Polizei an der Entscheidung beteiligt, ob ein Stadionverbot zu erteilen ist oder nicht. Die Fanbeauftragten arbeiten derzeit daran, diese Verfahrensweise bundesweit zu vereinheitlichen. Dennoch möchten wir die Fans nochmals auf diesen Sachverhalt aufmerksam machen und deutlich warnen, eine trotz aller Emotion angemessene Verhaltensweise an den Tag zu legen, nicht nur als Vertreter ihrer Vereine und als Eishockeyfans, sondern im ganz persönlichen Eigeninteresse. Denn ist einmal eine Anzeige geschrieben, so läuft ggf. ein Straf- oder Ermittlungsverfahren auch dann weiter, wenn es nicht zu einem Stadionverbot kommt.

Nach diesen aufreibenden Themen tat nun etwas Abwechslung not, und diese erfolgte mit einer Führung durch das umfassend renovierte Curt-Frenzel-Stadion. Leo Conti, Marketing-Manager der Augsburger Panter, führte die Anwesenden persönlich durch die noch als Baustelle zu bezeichnenden Räumlichkeiten. Trotz des unaufgeräumten
Zustands waren die Fanvertreter sehr angetan von der neu gestalteten Spielstätte. Eine LED-Beleuchtung der Spielfläche mit klarem, weißem Licht, ein mit 1.000 Plätzen großzügiger Stehplatzbereich für die Gäste, eine neu geschaffene große Stadion-Gastronomie und die ausgezeichnete Sicht von allen Plätzen waren nur einige der
Highlights. Eishockey-Fans können sich auf die Besuche in Augsburg freuen, die tiefen Minus-Temperaturen bei den Spielen gehören der Vergangenheit an und trotz einer umfassenden Modernisierung hat das Curt-Frenzel-Stadion seinen Charme als Eishockey-Stadion nicht verloren.

Erholt durch den Rundgang und gestärkt durch ein kurzes Mittagessen ging es am Nachmittag noch um einige interne Themen. Im Aufbau befindet sich weiter eine detaillierte Arbeitsbeschreibung des Fanbeauftragten mit seinen Rechten und Pflichten. Dies gestaltet sich ziemlich schwierig, da das Fanumfeld bei jedem Verein anders
zusammengesetzt ist. Fanbeiräte, Fanprojekte, ehrenamtliche und angestellte Fanbeauftragte haben überall unterschiedliche Arbeits- und Zuständigkeitsfelder. Hier gilt es, Gemeinsamkeiten zu erarbeiten und diese als Basis für die weitere Arbeit festzulegen. Die Aufgabe wird in den kommenden Monaten weitergeführt.

Nach zwei Jahren stand die Neuwahl der Fanbeauftragten-Sprecher auf der Agenda. Thomas Schmitz (Köln) stellte sich aus beruflichen Gründen nicht zur Wiederwahl. Ihm möchten wir an dieser Stelle für sein Engagement und seine Arbeit im Sinne der Eishockey-Fans ganz herzlich danken.
Vertreten werden als Sprecher die DEL-Fanbeauftragten Peter Saller (Straubing), der einstimmig wieder gewählt wurde, und Susanne Wegener (Berlin), die das Amt der Stellvertreterin einnehmen wird. Beiden wünschen wir gutes Gelingen bei ihren Vorhaben in den anstehenden 48 Monaten.

Diskutiert wurde die Möglichkeit, ligaweit einheitliche Richtlinien für Fanutensilien wie Fahnen, Megaphone oder Trommeln zu schaffen. Aufgrund der unterschiedlichen Sportstätten und deren Betreiber (Arenen, privat oder städtisch betriebene Hallen…) ist dies aber nicht möglich. Gültig werden weiter die auf der Facebook-Seite der DELFanbeauftragten veröffentlichten Aufstellungen „Was ist wo erlaubt…“ haben, die bis Saisonbeginn von den Vereinen überprüft und aktualisiert werden.

Zum Abschluss berichteten die Vertreter der einzelnen Vereine von Änderungen zur kommenden Saison an den Standorten.
In Wolfsburg wird der Gästeblock verkleinert und in den Block 11 verlegt. Damit sollten im Normalfall genügend Stehplätze vorhanden sein und eine Erweiterung des Gästebereichs ist problemlos möglich, wenn sich Sonderzüge ankündigen.
Auch in Berlin wird der Gästeblock verlegt, er wird links in der Kurve vom bisherigen Block zu finden sein.
Ebenfalls eine neue Information ist, dass im Herbst die „Fan-Bögen“ in Berlin einer baulichen Maßnahme zum Opfer fallen und durch neue Räumlichkeiten nahe der Warschauer Brücke ersetzt werden sollen. Die Fans der Eisbären werden über die Entwicklung berichten, laden aber schon jetzt alle Gästefans zu einem Besuch dort ein.
In Iserlohn wird es den Gästefans in der kommenden Saison nicht mehr gestattet sein, eine Trommel mit in die Eishalle zu nehmen. Dies hat der dortige Fanbeirat durchgesetzt. Taktinstrumente können aber telefonisch an der Geschäftsstelle der Roosters angemeldet werden.
In Schwenningen wird der Gästeblock aus sicherheitstechnischen Gründen auch verlegt. Er wird sich dann auf der gegenüber liegenden Seite befinden, der Eintritt ist für Gästefans dann auf der Seite der Helios-Arena, auf der sich auch die Stadion-Gaststätte befindet.

Früh geplant wird das Sommertreffen 2015 der DEL-Fanbeauftragten, es wird in Berlin stattfinden.

Der Samstag klang abschließend bei einem gemeinsamen Abendessen aus.

Am Sonntagmorgen trafen sich die Fanvertreter kurz vor der Abreise noch zu einer kurzen Feedback-Runde im Hotel. Hier wurde nochmals der gute Ablauf des Treffens gelohnt. Alle Fanvertreter halten es für extrem wichtig, dass man sich auf diesen Treffen besser kennen lernt und weiß, mit dem man vor oder während seiner Auswärtsspiele im
Bedarfsfall Kontakt aufnehmen kann.

Neben der Arbeit der einzelnen Fanvertreter am Spielort ist das Zusammenwirken aller Verantwortlichen ein wichtiger Baustein, um die Interessen aller Eishockey-Fans in Deutschland gegenüber Liga und Vereinen zu wahren.
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