DEL-Wintergame am 07.01.2017

Alles rund um die anderen Teams der höchsten zwei deutschen Eishockeyligen
JudgeDark
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DEL-Wintergame am 07.01.2017

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DEL Winter Game: Baden-Württemberg-Derby in Sinsheim - Schwenninger Wild Wings gegen Adler Mannheim am 7. Januar 2017 in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena
Das 3. DEL Winter Game wird am 7. Januar 2017 in Sinsheim ausgetragen. In der Arena des Fußball-Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim treffen dann im baden-württembergischen Prestige-Duell die Schwenninger Wild Wings und der amtierende Deutsche Meister Adler Mannheim aufeinander. Diese Entscheidung fällte der Aufsichtsrat der Deutschen Eishockey Liga (DEL).
(Quelle: del.org)
Unter Eishockey-Profis gilt die Eissporthalle am Seilersee als einer der schlimmsten Orte auf Erden. Ach was, es ist die "Hölle", sagen die meisten.
(Süddeutsche Zeitung - Februar 2017)
JudgeDark
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Re: DEL-Wintergame am 07.01.2017

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Unter Eishockey-Profis gilt die Eissporthalle am Seilersee als einer der schlimmsten Orte auf Erden. Ach was, es ist die "Hölle", sagen die meisten.
(Süddeutsche Zeitung - Februar 2017)
Brick Top
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Re: DEL-Wintergame am 07.01.2017

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Eigentlich war es eher der Motivation geschuldet auch das 3. DEL Winter Game zu erleben sowie auf dem Wege lange bestehende bzw. oft wiederholte Einladungen aus Südwestdeutschland endlich mal anzunehmen und weniger ein Eskapismus vor der lokalen Tristesse. Nichtsdestotrotz war es eine sehr willkommene Eishockey-Abwechslung.

Am frühen Freitagnachmittag begab ich mich in mein Verhikel um ins Saarland zu düsen.
Trotz der Fahrt gegen die tief stehende Sonne sowie ein paar Linksparkern fand man sich pro Autobahn schnell mit einigen Überholspur-Kollaborateuren zusammen, um die Fahrt sicher wie schnell zurückzulegen. Wenn man dann gerade von der Abfahrt herunter auf die Eichelsch(n)eider Straße kommt und das Navi einen in einem kleinen Waldstück heraus schmeißen will, entbehrt dies sicherlich nicht einer gewissen Komik. :cool:
Dort hatte meine Gastgeberin ein Programm zusammengestellt, dessen Hauptattraktion "The Rock 'n' Roll Wrestling Bash" sein sollte. Dieses sollte eine Show bestehend aus Wrestlern, Musikern & Stripperinnen sein.
Da ich soweit null mit Wrestling, jedoch weit mehr mit rockender Lala anfangen konnte bzw. kann und mich die Natur durchaus mit einem gewissen Wohlwollen gegenüber spärlich bekleideten, wohlgemerkt attraktiven Explizit-X-Chromosomen-Trägerinnen ausgestattet hat, und unsereins Gästeliste hatte, ließ ich mich nicht lange bitten.
Zunächst muss ich knapp 15 Jahre nach meiner letzten Visite (Tour de France 2002 mit Saarbrücken als Etappenort) hervorheben, dass die Hauptstadt des kleinsten Flächen-Bundeslandes, welches eher bekannt ist für viertklassigen Fußball, kaum Eishockey (Mir fällt bloß Zweibrücken ein.) sowie als ehemaliges Kohleloch und politische Resterampe, doch ganz schön was her macht.
Nach einem Vortrunk im Baker Street, einem sehr Empire-affinen Laden, in dem es zwar keinen "Bank Job" zu errauben, jedoch ausschließlich irisches Bier (Logisch! :gruebel: ) gab, ging es weiter in den Club des Geschehens, die Garage.
Dort eröffnete eine Vorband, die sich gerade mal als Motörhead für die Landbevölkerung entpuppte. Danach wiederholte sich mehrfach folgendes Ritual: Eine mittlerweile andere Band spielt, Ansager kommt, der ruft Schiri wie Wrestler mit Masken (War wohl Mexican Style.) mit einer Austrainiertheit irgendwo zwischen Mark Ardelan & Norm Maracle bei einer Weizenbierkur auf, und nach dem jeweiligen Fight folgen Damen mit durchaus beträchtlich dimensionierten sekundären Geschlechtsmerkmalen, denen offensichtlich im Laufe des Abends zunehmend warm wurde. :popcorn: Dabei füllten sie auf dem Weg von der Bühne über den Steg auf den in der Mitte des Saals situierten Ring den Erste-Reihe-Pöbel mit Whiskey ab, wobei abwechselnd mal die Mund- und mal die Augenhöhlen getroffen wurden, während die jedweden Fusel inhalierenden Fußvolk-Kombattanten mühten sich nicht gegenseitig auf die heraus hängenden Zungen des Nachbarn zu treten.
Danach ging es mit unserem Trupp in Läden wie Horst (Hieß wirklich so.), Parkdeck oder den Karate Club. Egal, wo man war, die jeweiligen Kabinentüren der sanitären Anlagen ließen sich nicht von innen verriegeln. Wer also in Saarbrücken bereits mit dem Stift schreiben kann, sollte vorsichtig sein. Es sei denn, man zieht plötzlichen Besuch beim Kalben vor.
Der Abend endete - Überraschung - letztlich ausgiebig feuchtfröhlich! :sauf:
Call it Saar Wars! :cool:

Dies hielt am Folgetag nicht wirklich ab von dem anliegenden Hauptvorhaben.
Also ging es wie am Vortag am frühen Nachmittag los, um erneut durch sehenswerte Walachei (Tags zuvor u.a. Eifel & Hunsrück, nun die Pfalz) nach Sinsheim zu düsen.
Dort staute es sich bis weit auf die Autobahn, ging aber dann doch recht fix auf den Parkplatz, der direkt an der A6 gelgenen Wirsol Rhein-Neckar-Arena. Angesichts der dem Namen des Events alle Ehre erweisenden Temperaturen stand die Zwiebeltaktik wie die jeweilige Doppelbesockung auf dem Plan, und sogar die olympischen Vancouver-Fäustlinge wurden reaktiviert.
Außen am Stadion war ein kleines Fandorf aufgestellt, der Merchverkauf (z.B. 15 € pro Shirt, 2 € für das 42seitige Magazin) war fair, und man traf auf ausschließlich gut gelaunte Leute, von denen so einige rätselten, was ich da wohl für ein Trikot trug. Ein Großteil der Fans gehörte den beiden teilnehmenden Mannschaften an, wobei die Schwenninger Heimfans den Gästeblock in einem Eck der gegenüberliegenden Kurve zu dem Mannheimer Anhang füllten, während wiederum die die Stehplatzkurve der Hoffenheimer Fußball-Fans inne hatten. Der Rink war schön in Szene gesetzt durch ein Drumherum, welches einen zugefrorenen See darstellen sollte. Nach gerade mal einer halben Stunde Showact Guano Apes sollte mich das Grauen zurück holen! Die Durchsagen tätigten die jeweiligen Stadionsprecher der beiden Teams, und somit musste ich ihn wieder ertragen: Die Blutrausch erweckende Stimme mit der sinnbefreitesten Betonung der Milchstraße, was alles immer noch fürchterlich nach einer schrecklichen Mannheimer Version von Mr Burns klingt! :karte:
Nach dem Warm-Up, diversen Interviews und einem mäßigen vor den Schwenninger Fans interpretierten Stimmungslied und dem weit grauenhafteren Pendant gegenüber sollte es los gehen: Ein Orchester spielte den Soundtrack von "The Rock", während die Akteure einmarschierten und die Fanblöcke mit ansprechenden Choreos glänzten. Das hatte was!
Ich selbst hatte einen sehr guten Platz mit bestem Blick, so dass die Leinwände für mich weniger Relevanz besaßen. Etwas weiter unten im Block saßen des Weiteren den Trikots nach zwei weitere Iserlohner. Vor dem Spiel wie nach jedem Tor wurde ordentlich mit zig um die Eisfläche verteilten Pyros nicht gerade auf Sparflamme herum gefackelt. Und das Spiel gab dafür einiges her: Durch die Temperaturen sowie die bis kurz vor Schluss trockene Witterung war das Eis offensichtlich gut bespielbar, es fielen insgesamt zehn Tore und es war bis ins letzte Drittel ein enges Spiel, bevor die Adler dann den Sack zumachten.
Danach wurden die Teams gefeiert, wobei nochmal die Pyros amtlich betätigt wurden, ein Feuerwerk wie zuvor in Nürnberg und Düsseldorf beiderseits hoch beeindruckend geschehen, stand in Sinsheim nicht an.
Ansonsten konnte die Veranstaltung mit jedem anderen Freiluftspiel in Deutschland, wie es sie seit dem WM-2010-Eröffnungsspiel vs. USA gibt, absolut mithalten! Das war ein wahres Erlebnis an einem sehr kurzweiligen Wochenende! :rauf:
"Turnover sind wie Ex-Frauen. Hast Du zu viele, wird es richtig teuer für Dich."
Barry Trotz (Headcoach New York Islanders, 03/22)
JudgeDark
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Re: DEL-Wintergame am 07.01.2017

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:rauf:

Danke für diesen lebhaften Bericht deiner Reise!

:rauf:

Bilder zu den spärlich bekleideten, wohlgemerkt attraktiven Explizit-X-Chromosomen-Trägerinnen wären nice! ;) :D
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(Süddeutsche Zeitung - Februar 2017)
Brick Top
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Re: DEL-Wintergame am 07.01.2017

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Danke! :)

Die gibt es, mit und ohne alle(n) Kostüme(n)! :cool:
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